Yvonne Koutny – Phobiancholia


‚Phobiancholia’ – ein Neologismus, der sich aus den Begriffen ‚Phobie’ und dem Endzeitfilm ‚Melancholia’ des dänischen Regisseurs Lars von Trier aus dem Jahre 2011 zusammensetzt.

Während der Film ‚Melancholia’ die Hemmzustände und Stadien eines depressiven Menschen, Phobien und Angstzustände thematisiert sowie die unterschiedlichsten menschlichen Reaktionen, Handlungsweisen und Charaktere beim Anblick einer bevorstehenden Apokalypse aufzeigt, schockt Regisseur Lars von Trier mit starken poetischen Bildern, tiefen Gefühlsausbrüchen, ungewöhnlicher Bildkomposition und der musikalischen Untermalung, Wagners Operndrama ‚Tristan und Isolde’, aufs Neue die Masse.

Meine Herbst- Winterkollektion ‚Phobiancholia’ ist eine avantgardistische Kollektion, welche die stetig schwankende Stimmung zwischen Angst, Verwirrung, Wut und Gleichgültigkeit einer depressiven Person widerspiegelt. Durch die geometrischen Kreiselemente und die Vielschichtigkeit erlangt die Kollektion eine Komplexität, die leicht in den dreidimensionalen Raum eingreift und ein reliefartiges, unterbrochenes Stufenmuster aufzeigt. Obwohl die eher düstere Farbpalette, bestehend aus den Farben Schwarz, Grau sowie vereinzelt Eis- und Petrolblau, einen morbiden und düsteren Charakter fokussiert, bekommt die Kollektion gerade durch die romantisch schwingende A- Silhouette und den verspielt verlaufenden Designlinien, einen mystisch, nostalgisch melancholischen Touch. Die meist verwendeten Materialien sind schwarzer Wollstoff, matt lackiertes Lederimitat, schwarzes Fellimitat, smaragdgrünes Fell, bedrucktes Velourslederimitat und Strick (Warmgraues Glanz- bzw. Pelzgarn). Insgesamt beschreiben Schlüsselwörter wie Verwirrtheit und Klarheit, Dreidimensionalität, Komplexität, Geometrie, Asymmetrie und Symmetrie, Finsternis und Farbspiel sowie Dekonstruktion und Struktur die allgemeine Kollektionsaussage. Ein Zusammenwurf an gegensätzlichen, geradezu widersprüchlichen Begriffen, welche den unstetigen Zustand einer Depressionsphase aufleben lassen.

Fotograf: Martin Pötter

Model: Daria Knorr