Veronika Krakowski – Ein Schuss Verrücktheit


Meine Art sich dem Thema Wahnsinn zu nähern ist die Untersuchung eines fiktiven Charakters:

Dem Joker – der ewige, spaßende Gegenspieler Batmans.

Der Joker ist ein Meisterkrimineller mit einem Clown-ähnlichen Erscheinungsbild; einem kreideweißen Gesicht, schwarz umrahmten Augenlidern, grünen Haaren und blutroten Lippen, die zu einem teuflischen Grinsen verzogen sind.

Ihn lediglich als durchgeknallt zu beschreiben, würde dem Charakter keinesfalls gerecht werden – vollkommen wahnsinnig mag es vielmehr treffen. Zugleich düster und irgendwie quietschbunt erscheint die Atmosphäre um ihn herum. Die Auseinandersetzung mit diesem Charakter unter dem Gesichtspunkt Wahnsinn liefert zahlreiche Aspekte bezüglich Farben und Materialien, die als gestalterisches Mittel dieser Kollektion dienen. Die methodische Herangehensweise wird von dem Thema ebenfalls beeinflusst.

Trägt nicht jeder ein Stück Wahnsinn in sich?

Der Begriff „Wahnsinn“ durchlief im Laufe der Zeit unterschiedliche Wertungen.

Es bedeutet in etwa „ohne Sinn und Verstand“ und wird umgangssprachlich als Verrücktheit verstanden. Früher ausschließlich mit negativem Beigeschmack, wird er heutzutage durchaus positiv angewendet.

Die durch die Vertiefung des Themas entstandenen Elemente werden mit schlichten, normakzeptierten Formen kombiniert und somit tragbar gemacht. Daraus entsteht eine Herbst/Winter- DOB-Kollektion mit experimentellem Ansatz, die sich „eine Spur“ neben der Norm befindet, eben „ein Schuss verrückt“ ist.