Tran Phuong Anh- 500 Millionen Kubikmeter


 

„Frauen „durften“ nicht, sie mussten in Männerberufen arbeiten- und nach dem Krieg ihre Arbeitsplätze wieder den Männern überlassen…“ Inspiriert von der Frau während der Nachkriegszeit – der „Trümmerfrau“. Ihr ständiger Begleiter – die Schubkarre. Diese Silhouette spiegelt sich in den Schnitten meiner Frühjahrs-/Sommerkollektion 2012 wieder. Meine Kollektion beinhaltet DOB und Unisexteile, wobei der Schwerpunkt auf einem Geschlecht liegen wird und nachaltige Materialien aus der Zeit der Weltkriege (wie Seesack, Zeltplane, Rucksack …) kombiniert zu allen gebrauchten Materialien Möglichkeiten was man sich findet : Von Herren Leder Mänteln, Sakkos bis zu Tischdecken, Kissenhüllen, etc.

 

Es geht um das Motto „ Alt macht neu“ wie die meisten Situationen von damals nach dem Krieg dass man nicht genügend Material für neue Kleidung zu Verfügung hat und nimmt alles, was man bekommen kann. Bei der Kleidung handelt es sich überwiegend um funktionale Arbeitskleidung. Besonders im Schnitt beschäftige ich mich mit der Schubkarren, diese spiegelt sich in Form einer Rücksack mehrfach in der Kollektion wieder.Geschichtlicher Einblick der Trümmerfrau Unter den Trümmerfrauen befanden sich, statistisch gesehen, meist Witwen mit einem bis zu zwei Kindern. Laut einer Bevölkerungsstatistik von 1945 gab es zu der damaligen Zeit rund 7 Millionen mehr Frauen als Männer in Deutschland. Im zweiten Weltkrieg wurden etwa vier Millionen Einrichtungen in Deutschland durch alleierte Luftangriffe zerstört, zu denen zahlreiche Wohnungen und auch Fabriken gehörten. Schätzungen zufolge gab es damals nach Kriegsende über mehr als 500 Millionen Kubikmeter Schutt. In Firmen, die Aufträge zur Trümmerbeseitigung in den deutschen Städten verrichteten, führten überwiegend weibliche Angestellte die als „Trümmerfrauen“, im Arbeitsbuch als Bauhilfsarbeiterin, bezeichnet wurden, die Arbeiten durch.

Sie waren Arbeiterin zur Beseitigung des Kriegsschuttes. Ihre hauptsächliche Arbeit bestand darin, stehen gebliebene Gebäudeteile mit Handwinden oder Spitzhacken abzureißen, nur selten kam dabei schwere Maschienentechnik zum Einsatz. Der Mut und die Standhaftigkeit ihrer Bereitschaft, war der Willen zum Widerstand und ihre Gleichstellung mit dem Soldaten an der Front.

„Wir wissen, dass der Krieg erbarmungslos hart für Frauen ist, weil Söhne, Brüder, Väter nicht zurück kehren. Das ware Heldentum ist es, den Schmerz und die Qual zu ertragen und schweigen zu müssen.Wenn das Buch der Geschichte des Krieges schließt, und damit das, der namenlosen Frauen, so werden die Seiten mit ihren stillen Heldentum gefüllt.“