Jule Eidam – -patches-
Patches-
…und immer das gleiche Spiel.
Trends kommen und gehen. Der Kleiderkreisel dreht sich schneller, immer schneller und vor lauter Kurzlebigkeit wird uns ganz schwindelig. Reste häufen sich. Sei es in der Produktion oder im Privathaushalt. Dinge, die nicht mehr en vogue sind oder nutzlos erscheinen werden weggeworfen.
Es gibt bereits zahlreiche Designer, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Textilbranche verschrieben haben. Da es jedoch ein so wichtiges und globales Thema ist, braucht es viele denkende Köpfe, die uns inspirieren und mit kreativen Beispielen und Lösungsvorschlägen vorangehen.
Mit meiner Arbeit Patches möchte ich den kreativen Pool der nachhaltigen Ideen erweitern und habe mich mit dem Gebiet der Materialentwicklung, basierend auf Alttextilien, befasst. Als Fundus dienten mir hierbei Produktionsreste verschiedener Firmen sowie Second-Hand Ware. Nach einigen Experimenten mit verschiedenen Techniken, darunter zum Beispiel weben und flechten, habe ich eine Art Patchworktechnik entwickelt.
Hierfür wird das Ausgangsmaterial zerkleinert und nach Farben sortiert, um anschliessend durch zahlreiche Nähte zwischen einer wasserlöslichen Folie zu einer neuen Fläche zusammen gesetzt zu werden.
Die daraus resultierende Ästhetik variiert je nach Materialeinsatz. So franst Jeansstoff nach dem Waschen stark aus und erzeugt dadurch einen ganz eigenen Look. Jersey hingegen erinnert an Spitze. Durch die neu entstandene textile Fläche ist es möglich die Resttextilien in einem größeren Kontext wieder zu verwenden, da man, fast wie gewohnt, seine Designs umsetzen kann.
Fotograf: Henning Bode
Models: Theresa Hestenberg, Sukie von Seld