Jale und Jila Pashottan – Verloren oder Gefunden?


Fiktion und Realität, Freud und Leid, schwarz und weiß, Liebe und Hass

– wie nah das doch alles beieinander liegt!

 

Inspiration: Der Film „Black Swan“ , Schwerpunkt: Metamorphose

Ziel unserer Bachelorarbeit war die Entwicklung und Realisierung einer DOB Kollektion für den Herbst/ Winter 2013, die in Kooperation mit dem LIZAS in Hannover entwickelt worden ist.

Auf Basis einer im Shop entstandenen Recherche haben wir eine zielgruppengerechte, tragbare Industriekollektion mit experimentellem Ansatz aufgebaut und haben die Kooperationspartner vom ersten Entwurf bis hin zur fertigen Realisierung am ganzen Prozess teilhaben und mitwirken lassen.

Mit dieser Herangehensweise von der Konzeptionierung bis hin zur Zielfindung wollen wir den idealen Weg finden, wie Bekleidungsgeschäfte in Zusammenarbeit mit Designern persönlichere und individuellere Kollektionen vertreten können, die eigens für sie konzipiert, designet und realisiert worden sind. So können Designer und Geschäftsinhaber durch Zusammenarbeit intensiver auf die Bedürfnisse, Problematiken und Wünsche ihrer Kunden eingehen und ihnen zeigen, wie wichtig sie für Ihr Unternehmen sind.

Für unsere Kollektion spielt die Äußere Fassade der Ballett Tänzerin Nina eine eher zweitrangige Rolle. Es ist viel mehr ein tieferer Blick in ihre Psyche, an der sie im Verlauf des Films geistig und körperlich zerbricht.

Nina ist eine verzagte, hyperkontrollierte, von Unsicherheit geprägte Balletttänzerin, die den großen Wunsch hat, die Hauptrolle in der neuen Verfassung des Tschaikowski-Klassikers »Schwanensee« zu spielen und um der Rolle gerecht zu werden, durch harte körperliche und charakterliche Arbeit, die an die Grenzen des Machbaren und der Selbstzerstörung gehen, eine starke Veränderung durchgeht. Das liebe, zerbrechliche Mädchen erkennt durch zahlreiche manipulative Hinweise, dass sie in kurzer Zeit ihre weibliche, verführerische, aber auch dunkle Seite finden und raus lassen muss.

Sie muss sich verwandeln…

….vom unschuldigen weißen Schwan in seinen starken, düsteren, anziehenden Gegenpol.

In der Umsetzung spielen wir mit den Gegensätzen der Rolle des weißen und schwarzen Schwans:

gut und böse, robust und fragil, verrucht und frigide, real oder fiktional.

 

Die Zurückhaltung des weiblichen Körpers steht im Kontrast zur Enthüllung. So hilflos, wie sich Nina in der Schizophrenie zwischen Wahn und Wirklichkeit fühlt, so nehmen wir Kleidungsstücken ihre Orientierung und Zugehörigkeit. Teilweise entdecken sie sich an anderen Körperstellen neu, finden ihren Sinn aber nicht. Hochwertige und klassische Materialien spielen mit modernen und unkonventionellen. Fließende und feste, glatte und bewegte Materialien gesellen sich zusammen und bilden eine Einheit. Die Silhouetten sind vielfältig, schmale Formen treffen auf Volumen. Die Ursprungsform ist der Körper des Schwanes.

 

Kooperationspartner: LIZAS Hannover