Zukunftswerkstatt im Ihme-Zentrum, Ihmeplatz 7E, 30449 Hannover

Kaum etwas ist im selben Maße „elitär“ und „populär“ wie die Mode. Was macht die Anti-Establishment-Stimmung, die unsere Zeit prägt, mit diesem Feld? Einige BeobachterInnen des kulturellen Zeitgeists haben von ästhetischem „Populismus“ und einem neuen Spiel mit der Vulgarität gesprochen, von einer Gegen-die-Eliten-Attitüde, die andere Codes der Macht wie Minimalismus, Zurückhaltung, Askese verdrängt. In der Mode hat ein Spiel mit beiden Seiten dieses Codes eine lange Tradition. Dieser und weiteren Fragen geht die Veranstaltung nach: An welche Genealogien von Subversion durch Ästhetiken des „too much“, zu laut, zu üppig, zu protzig, zu körperlich etc. knüpfen AkteurInnen in der Mode an? Wie verhandeln solche Ästhetiken gesellschaftliche Hierarchien und stellen möglicherweise Macht qua Geschmack infrage? Mit welchen anderen (z.B. medialen, ökonomischen) Veränderungen sind solche Prozesse verknüpft? Und was geschieht mit diesen Stilen, wenn sie allenthalben reüssieren und die „vulgären“ Freuden des Prallen, Verschwenderischen, Sinnlichen, Aggressiven überall – „ironisch“ oder nicht – gefeiert werden?

Mit Studierenden der Hochschule Hannover, Studiengang Modedesign.

Robin Rau (Hamburg)
Modedesigner, Absolvent der HS Hannover und der HFK Bremen (MA).

Sonja Eismann (Berlin)
Kulturwissenschaftlerin, schreibt über Mode, Pop und Gender, u. a. als Mitherausgeberin des Missy Magazines, Dozentin an verschiedenen Universitäten und Autorin u. a. des Buchs absolute Fashion (2012), einem Beitrag zur Modetheorie.

Diana Weis (Berlin)
Theaterwissenschaftlerin und Gemanistin. Sie unterrichtet Modetheorie an der AMD Berlin und der HAW Hamburg. Für „Spex – Magazin für Popkultur“ schreibt sie die Modekolumne „Abgrund & Oberfläche“ und publiziert zu Mode, Jugendkulturen, Schönheitsnormen und Geschmack.

Teil der Veranstaltungs- und Filmreihe:
Gegen die Eliten – Zur Konjunktur eines Krisenmotivs. Organisiert von Moritz Ege und Johannes Springer (Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie, Universität Göttingen) und Martina Glomb (Modedesign, Hochschule Hannover).

Gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.