In unserer heutigen Gesellschaft herrscht immer noch in weiten Teilen die Überzeugung, es gäbe genau zwei Geschlechter, nämlich männlich und weiblich, und diese seien biologisch festgelegt und unveränderlich. Diese Vorstellung von Zweigeschlechtlichkeit spiegelt sich im Personenstandsrecht, in dem direkt nach der Geburt eines der beiden Geschlechter „männlich“/“weiblich“ angegeben werden muss, und in vielen anderen Gesellschaftsbereichen wider.

Die Dekonstruktion und Revolution traditioneller Geschlechterrollen sind die Inspirationsthemen meiner Kollektion. Ich habe die Dekonstruktion als Grundlage genutzt um eine Modelinie mit außergewöhnlichen Formen und neuen Silhouetten zu gestalten. Es handelt sich um eine Unisex-Mode, die sich für jedes Geschlecht eignet und gegen die Reduzierung des Menschen auf sein biologisches Geschlecht arbeitet.

„Unisex“ ist für mich eine Art drittes Geschlecht, das männlich und weibliche zugleich sein kann. Dieses dritte Geschlecht vereint die Kraft und den Ausdruck von beiden Geschlechtern in Harmonie. Die Bedeutung von Unisex bewegt sich immer zwischen zwei Polen: Zum Beispiel das Positive-Negative, Ideal-Dekadenz oder Macht und Ohnmacht.

Die Kollektion ist von der Architektur beeinflusst und die Dekonstruktion wird in der Form der Kleidungsstücke Anwendung finden.